In Wien feierten am Wochenende zahlreiche internationale Stars bei dem schrillen Pendant zum altehrwürdigen Opernball für die gute Sache.

Wien. Boris Becker, 42, Bill Clinton, 63, Dita von Teese, 37, - nur Tief "Olivia" war nicht eingeladen, kam aber trotzdem. Sintflutartige Regenfälle haben in Wien die Eröffnung des 18. Life Balls zugunsten von Aidskranken ins Wasser fallen lassen. Das Spektakel vor dem Rathaus der österreichischen Hauptstadt hatte am Sonnabend gerade begonnen, als ein gewaltiger Wolkenbruch die Veranstalter zum Abbruch der Bühnenshow zwang. Die Partygäste, darunter zahlreiche Prominente, ließen sich die Stimmung aber nicht vermiesen und feierten im Trockenen weiter.

Das Motto des Balls, der traditionell am Vorabend der Welt-Aidskonferenz stattfindet, war "Erde". Bei der Eröffnungsshow entstieg Hollywood-Schauspielerin Whoopie Goldberg, 59, gerade einer gigantischen Erdkugel, als das Unwetter losbrach. Die geplanten Modenschauen, unter anderem von Calvin Klein, fielen aus.

Der Life Ball lockt jedes Jahr rund 40 000 Menschen an, die in oft extravaganten Kostümen bis in die frühen Morgenstunden feiern. Ein großer Transvestit kam im hautengen Leopardendress, andere Gäste gefielen sich als Elfen, Kobolde oder Blumenmädchen. Er glaube mehr an "Adam and Steve" statt an "Adam and Eve", bekannte ein nur sehr spärlich bekleideter Besucher, der mit Schlange um den Hals und Apfel auf der Schulter den Sündenfall darstellte. Im vergangenen Jahr kamen bei dem Fest 1,5 Millionen Euro zugunsten des Kampfes gegen Aids zusammen.

Der Life Ball bildet den Auftakt zur sechstägigen internationalen Aids-Konferenz, an der mehr als 20 000 Forscher, Ärzte, Politiker und Vertreter von Organisationen teilnehmen. Die Fachleute wollen unter anderem darüber beraten, wie der Einsatz sogenannter Virenhemmer verbessert werden kann, damit möglichst viele Patienten mithilfe der Medikamente überleben. Weltweit sind derzeit mehr als 33 Millionen Menschen mit dem HI-Virus infiziert.