Siena. Das Rennen ist hart und unterliegt nur zwei Regeln: Die Reiter dürfen ausschließlich die Zügel des eigenen Pferdes führen und das Pferd muss das Ziel erreichen. Beim Palio im italienischen Siena geht es wie jedes Jahr um Ruhm und Ehre. Während des nur etwa 90 Sekunden langen Pferderennens messen sich Vertreter von 17 Stadtteilen in ihrer Sattelfestigkeit. Die Sportler entwickeln Strategien, um den Kontrahenten daran zu hindern, vorbeizuziehen. Gnadenlose Attacken sind keine Seltenheit und machen den Unterhaltungswert aus. So scheuen sich die Reiter nicht, sich gegenseitig vom Pferd zu stoßen. Der Palio ist aus den ständig währenden Rivalitäten zwischen den Stadtteilen entstanden und wird seit dem 17. Jahrhundert ausgetragen. Der Name Palio leitet sich vom lateinischen pallium ab und bedeutete Tuch. Er steht inzwischen auch für die Fahne. Sie ist der Preis für den Sieger.
(hpkg)