Washington. Neue Panne im Kampf gegen die Ölpest im Golf von Mexiko: Wegen technischer Probleme habe BP gestern das Auffangen des Öls unterbrochen, sagte der Einsatzleiter der US-Regierung, Admiral Thad Allen. Die Kappe, die das Rohöl über dem defekten Bohrloch sammelt, habe wegen eines Defekts entfernt werden müssen. Durch sie waren zuletzt 2,6 Millionen der etwa 9,5 Millionen Liter Öl, die pro Tag austreten, abgesaugt worden.

"Es gibt Probleme mit einer Öffnung der Kappe, nachdem anscheinend einer der Unterwasser-Roboter mit ihr zusammengestoßen ist", sagte der Admiral. Nun könnten sich Eiskristalle bilden, die die Auffangvorrichtung verstopfen könnten. Ähnliche Schwierigkeiten hatten bereits vor Wochen einen der ersten Versuche zunichte gemacht, das ausströmende Öl direkt über der Quelle aufzufangen.

Die US-Regierung beharrt derweil auch nach einer juristischen Schlappe auf einem Verbot von Tiefsee-Bohrungen im Golf von Mexiko. Nur Stunden nachdem ein US-Gericht den als Konsequenz aus der Ölpest verhängten Stopp für nichtig erklärt hatte, kündigte das Innenministerium ein neues Moratorium an. Minister Ken Salazar will innerhalb weniger Tage eine ausführlichere Anordnung auf den Weg bringen. Ein Bundesrichter hatte am Dienstag erklärt, der Bohrstopp sei rechtlich nicht ausreichend begründet - und eine einstweilige Verfügung gegen ihn erlassen.