Ein Kleid von Designer Alexander McQueen wird für die Rekordsumme von über 100.000 Euro versteigert. Möglicherweise gehört es nun Popstar Lady Gaga.

London. Popstar Lady Gaga soll bei einer Auktion in London Tausende Pfund für ein Kleid des verstorbenen Designers Alexander McQueen ausgegeben haben. Welches Kleid die 26-Jährige sich bei einer Modeversteigerung am Mittwochabend in London kaufte, teilte das Auktionshaus Christie’s am Donnerstag nicht mit. Sie sei als Bieterin vertreten gewesen, hieß es lediglich. Die Verkäuferin, Stil-Vorbild Daphne Guinness, bedankte sich anschließend für „die Unterstützung von Lady Gaga“.

Guinness – Model, Künstlerin und Erbin des irischstämmigen Brauerei-Clans – hatte für den guten Zweck ihren Kleiderschrank aussortiert. Der Gesamterlös von 476.800 Pfund (rund 596.000 Euro) geht an die von ihr gegründete Stiftung Isabella Blow, die Modenachwuchs fördert. Gerechnet worden war mit maximal 100.000 Pfund.

Die Modejournalistin Blow hatte sich 2007 das Leben genommen. Sie gilt als Entdeckerin von Alexander McQueen, der im Februar 2010 Selbstmord beging. Lady Gaga hatte in früheren Interviews gesagt, sie bewundere Guinness und Blow. Vor allem Guinness’ seit langem bestehende Vorliebe für McQueen, dessen Label durch die Unterstützung von Prinz Williams Frau Kate noch populärer geworden ist, trieb den Erlös bei der Auktion nach oben. McQueens Label wird nach dessen Tod weitergeführt und Herzogin Kate, Frau des Zweiten der britischen Thronfolge, hatte unter anderem ihr Hochzeitskleid dort bestellt.

Zum teuersten Kleid des Abends wurde ein elfenbeinfarbenes, mit Tüll und silbernem Bustier versehenes Empirekleid von McQueen aus der Herbst/Winter-Kollektion 2008/2009. Zusammen mit einem Foto ging die Robe mit dem Namen „The Girl Who Lived In The Tree“ an einen Käufer in den USA und brachte 106 400 Euro – laut Christie’s ein Rekordpreis für McQueen. Wird man womöglich Lady Gaga bald in dem Schmuckstück sehen?

Ein neuer Weltrekord-Preis wurde auch für Christian Lacroix erzielt. Ein an Flamenco erinnerndes Spitzenkleid wurde für 20.000 Euro in die USA verkauft, gerechnet worden war mit einem maximal vierstelligen Betrag.

Teuerstes Objekt des Abends wurde mit mehr als 166.000 Euro ein Foto von Mario Testino für die britische „Vogue“ von 2008, das Daphne Guinness zeigt. Die Erbin hat sich als Sammlerin von Haute-Couture einen Namen gemacht.