Nürnberg. Deutsche und Franzosen machen sich in Europa am meisten Sorgen. Das geht aus der gestern veröffentlichten Studie "Challenges of Europe" des Nürnberger GfK Vereins hervor. Demnach gaben die Befragten in beiden Ländern durchschnittlich jeweils 2,6 Probleme an, die sie als dringend zu lösen einstuften, und liegen damit noch vor dem krisengebeutelten Griechenland (2,4) auf Platz eins von zwölf Nationen. Allerdings sind die Sorgen der Deutschen, international auch als "German Angst" bezeichnet, gegenüber dem Vorjahr (3,7) deutlich kleiner geworden. Europaweit liegt der Durchschnitt bei 2,0 (2,4) Problemen. Die sorgenfreieste Nation ist Schweden (1,1).

Die meisten Gedanken machen sich die Menschen hierzulande laut GfK nach wie vor über die Arbeitslosigkeit: 34 Prozent der Befragten bezeichneten die Lage auf dem Arbeitsmarkt als wichtigste Herausforderung für das Land. Das ist der geringste Wert seit Beginn der gesamtdeutschen Erhebungen 1990. Vor einem Jahr waren es noch 55 Prozent.

Um die Preis- und Kaufkraftentwicklung sorgten sich bei der aktuellen Umfrage in Deutschland 26 (Vorjahr 33) Prozent, um die wirtschaftliche Stabilität 24 (14) Prozent. Erstmals unter den Top Ten taucht das Thema Armut mit zwölf Prozent auf Platz acht auf. Als Hauptgründe dafür nennt der Geschäftsführer des GfK Vereins, Raimund Wildner, den steigenden Anteil prekärer Beschäftigungsverhältnisse und die sich abzeichnende Altersarmut bei Menschen mit nicht durchgehenden Erwerbsbiografien.

Für die GfK-Studie "Challenges of Europe" werden jährlich rund 13 300 Verbraucher in elf Ländern Europas und in Russland befragt.