In Rasquera, einem nordostspanischen Dorf bei Tarragona, soll es bald eine Cannabis-Plantage geben. Der Dorfbürgermeister Bernat Pellisa erhofft sich davon die Schaffung von 40 Arbeitsplätzen und Einnahmen von 1,3 Millionen Euro für die Gemeindekasse.

Tarragona. Die Bewohner eines Dorfes in Nordostspanien haben am Dienstag über die Anlage einer umstrittenen Cannabis-Plantage abgestimmt. Der Gemeinderat der 900-Seelen-Gemeinde Rasquera bei Tarragona hatte im Februar beschlossen, mehrere Felder an eine Vereinigung von Cannabis-Konsumenten zu verpachten.

Der Zusammenschluss mit Sitz in Barcelona will dort in Gewächshäusern Cannabis für seine Mitglieder anbauen. Der Dorfbürgermeister Bernat Pellisa erhofft sich davon die Schaffung von 40 Arbeitsplätzen und Einnahmen von 1,3 Millionen Euro für die Gemeindekasse. Die spanische Regierung zog die Rechtmäßigkeit des Vorhabens in Zweifel und schaltete die Staatsanwaltschaft ein. Aus Cannabis werden Haschisch und Marihuana hergestellt.

Der Bürgermeister betonte, der Cannabis-Anbau für den Eigenbedarf sei nicht verboten. Er sieht das Dorf als einen „Vorreiter in Europa“ und kündigte seinen Rücktritt an, wenn das Vorhaben nicht mit wenigstens 75 Prozent der abgegebenen Stimmen gebilligt werde. Insgesamt waren rund 800 Bewohner zur Abgabe ihrer Stimmen aufgerufen. (abendblatt.de/dpa)