Der Fall war im September 2011 aufgeflogen, nachdem die Arzthelferinnen des Mannes Verdacht geschöpft und die Polizei informiert hatten. Die fand 35 000 Aufnahmen, die Patientinnen nackt zeigen oder auch nur einzelne Körperteile von ihnen; zum überwiegenden Teil sind dies Fotos, es wurde aber auch einige Videos gefunden.

Frankenthal/Schifferstadt. Etwa 1850 Frauen sind Opfer des Pfälzer Frauenarztes geworden, der zehntausende Intimfotos seiner Patientinnen gemacht hat. Etwa 85 Prozent der Betroffenen hätten Strafantrag gegen ihren früheren Arzt gestellt, sagte der Leitende Oberstaatsanwalt von Frankenthal, Lothar Liebig. Die Ermittlung werde noch einige Zeit in Anspruch nehmen. Der Mediziner aus Schifferstadt habe noch nicht zu dem Fall ausgesagt.

Zahlreiche Frauen haben den Arzt auf Schmerzensgeld verklagt, wie der Mannheimer Anwalt Steffen Lindberg sagte. Es seien auch bereits mehrere Vergleiche geschlossen worden. Zur Zahl oder Höhe wollte Lindberg nichts sagen.

Der Fall war im September 2011 aufgeflogen, nachdem die Arzthelferinnen des Mannes Verdacht geschöpft und die Polizei informiert hatten. Die fand 35 000 Aufnahmen, die Patientinnen nackt zeigen oder auch nur einzelne Körperteile von ihnen; zum überwiegenden Teil sind dies Fotos, es wurde aber auch einige Videos gefunden. Dafür, dass er die Bilder weitergegeben haben könnte, gebe es keine Hinweise, sagte der Staatsanwalt. Wann Anklage erhoben werde, stehe noch nicht fest.

Der Gynäkologe kämpft unterdessen um seine Zulassung. Am 19. April verhandelt das Verwaltungsgericht Neustadt die Klage des Mannes gegen eine Anordnung des Landesamts für Soziales, Jugend und Versorgung, wegen der seine Approbation seit Ende September ruht. Der Mediziner würde sich auch mit einem Job im Labor oder in einem Fachverlag zufriedengeben, wo er keinen Kontakt mehr mit Patientinnen hätte, hatte sein Anwalt Götz Stuckensen Ende März der Zeitung „Die Rheinpfalz“ gesagt. Doch auch dazu brauche er seine Zulassung.

(dpa)