Am Nachmittag leitet er im Petersdom die „Feier vom Leiden und Sterben Christi“. Besonderes Kennzeichen des von Stille und Ernst geprägten Gottesdienstes ist der Ritus der Kreuzverehrung; eine Messe findet an diesem Tag nicht statt.

Vatikanstadt. In Rom gedenkt Papst Benedikt XVI. am heutigen Karfreitag des Todes Jesu vor 2.000 Jahren. Am Nachmittag leitet er im Petersdom die „Feier vom Leiden und Sterben Christi“. Besonderes Kennzeichen des von Stille und Ernst geprägten Gottesdienstes ist der Ritus der Kreuzverehrung; eine Messe findet an diesem Tag nicht statt. Die Predigt hält der Kapuzinerpater und päpstliche Hausprediger Raniero Cantalamessa, einer der bekanntesten Theologen Italiens.

Am Abend betet Benedikt XVI. den traditionellen Kreuzweg beim Kolosseum. Zu der Feier bei Kerzenlicht vor antiker Kulisse werden zehntausende Menschen erwartet. Über 14 Stationen gehen der Papst und die Gläubigen symbolisch den Weg Jesu zum Kreuz nach. Die Meditationen nehmen dabei auch auf aktuelle Leiden Bezug. Erstmals in diesem Jahr wurden die Texte von einem Ehepaar verfasst, Anna Maria und Danilo Zanzucchi. Die beiden sind seit fast 60 Jahren verheiratet.

Wegen des erwarteten Andrangs am Kolosseum werden die umliegenden Straßen bereits tagsüber für den Verkehr gesperrt. Zahlreiche Buslinien werden umgeleitet. Die nahegelegene U-Bahn-Station „Colosseo“ bleibt geschlossen.

Liturgischer Höhepunkt ist am Samstagabend die Feier der Osternacht. Zum Zeichen der Auferstehung Jesu entzündet Benedikt XVI. in der Vorhalle des Petersdoms das Osterlicht. Im Lauf des mehrstündigen Gottesdienstes will er acht Personen durch Taufe, Firmung und Erstkommunion in die Kirche aufnehmen, unter ihnen eine Deutsche. Am Sonntag zelebriert der Papst auf dem blumengeschmückten Petersplatz die Ostermesse. Anschließend verkündet der fast 85-Jährige die traditionelle Osterbotschaft und spendet den Segen „Urbi et orbi“, „der Stadt Rom und dem Erdkreis“.

Am Donnerstagabend hatte Benedikt XVI. die Feier der „Heiligen drei Tage“ mit einer Messe im Gedenken an das Letzte Abendmahl Jesu eröffnet. Während des Gottesdienstes in der Lateranbasilika wusch er zwölf Priestern die Füße. Er erinnerte damit an die Geste Jesu, der seinen Jüngern im Abendmahlssaal die Füße gewaschen hatte.

In seiner Predigt warnte der Papst vor menschlichem Hochmut und einem falschen Verständnis von Freiheit. Wer meine, sich von Gott befreien zu müssen, entfremde sich von sich selbst. An der Feier nahmen neben zahlreichen Kardinälen und Bischöfen auch die beim Heiligen Stuhl akkreditierten Botschafter teil. Die Kollekte des Gottesdienstes war für syrische Flüchtlinge bestimmt.

(KNA)