Der 45-Jährige erhob schwere Vorwürfe gegen die USA. „Es ist wie eine Trophäe für sie, ich bin wie ein gejagtes Reh, das sie getötet haben und von dem sie nun ein Foto machen wollen“.

Moskau. Der zu 25 Jahren Haft verurteilte russische Waffenhändler Viktor Bout hat in einem Radiointerview seine Unschuld beteuert. Zugleich erhob der 45-Jährige schwere Vorwürfe gegen die USA. „Es ist wie eine Trophäe für sie, ich bin wie ein gejagtes Reh, das sie getötet haben und von dem sie nun ein Foto machen wollen“, sagte Bout dem russischen Auslandshörfunk Voice of Russia einer Mitschrift zufolge.

Das Interview wurde wenige Tage vor dem Urteilsspruch geführt und in der Nacht zum Freitag veröffentlicht. „Sie haben mich gegen meinen Willen hergebracht, ich möchte nach Hause, ich habe kein Verbrechen begangen, ich bin unschuldig“, sagte Bout.

Die US-Justiz sei voreingenommen gewesen und deshalb habe er keine Chance gehabt, den Prozess zu gewinnen, sagte der als „Händler des Todes“ bekanntgewordene Bout. Der 45-Jährige hat nach Ansicht eines Bundesgerichts in New York zahlreiche Rebellengruppen und autoritäre Regierungen auf der ganzen Welt illegal mit Waffen beliefert.

Der frühere Sowjetoffizier warf der US-Drogenbehörde DEA vor, für seine Festnahme 2008 in Thailand 100 Millionen US-Dollar Steuergelder „verschwendet“ zu haben. Er selbst sei völlig bankrott, sagte Bout in dem Interview. Dass die USA Konten von ihm mit insgesamt sechs Milliarden Dollar gesperrt hätten, sei eine Lüge gewesen, um die Jury gegen ihn aufzubringen.

(dpa)