Zwar wurde in der Presse von dem Text und den internationalen Reaktionen darauf berichtet, aber eine offizielle Stellungnahme dazu gab bis zum Freitag nicht.

Teheran. Der Iran hat sich bislang nicht zu dem Israel-kritischen Gedicht „Was gesagt werden muss“ von Günter Grass geäußert. Zwar wurde in der Presse von dem Text und den internationalen Reaktionen darauf berichtet, aber eine offizielle Stellungnahme dazu gab bis zum Freitag nicht. Die staatliche Nachrichtenagentur IRNA lobte Grass wegen „eines Tabubruchs in einem Land, wo die Politik und Taten des zionistischen Regimes (Anm.: Israel) ohne Wenn und Aber unterstützt werden“. IRNA verurteilte die israelischen und westlichen Medien wegen deren „brutaler und zum Teil beleidigender Kritik“ an Grass, nur weil dieser offen gesagt habe, dass nicht der Iran, sondern Israel die eigentliche Gefahr für den Weltfrieden sei.

In seinem Gedicht hatte Grass geschrieben: „Die Atommacht Israel gefährdet den ohnehin brüchigen Weltfrieden“. Gleichzeitig warf sich der Literaturnobelpreisträger selbst vor, zu lange darüber geschwiegen zu haben. Der Text löste heftige Kritik aus.

(dpa)