Gegen einen 18-Jährigen erging wegen dringenden Tatverdachts Haftbefehl. Die Ermittler gehen von einem Sexualdelikt gegen die 39-Jährige aus.

Bad Grönenbach. Knapp eine Woche nach dem Mord an einer Patientin in einer Allgäuer Klinik hat die Polizei einen Verdächtigen festgenommen. Gegen den 18-jährigen ehemaligen Patienten der Klinik sei Haftbefehl wegen des dringenden Tatverdachts ergangen, die Kinderpflegerin ermordet zu haben, teilte die Polizei am Donnerstag mit. Die Ermittler gehen von einem Sexualdelikt aus. Die 39-jährige Patientin aus Karlsfeld im oberbayerischen Landkreis Dachau wurde in der Nacht zum 27. März in ihrem Zimmer in einer Fachklinik im Kurort Bad Grönenbach (Landkreis Unterallgäu) ermordet.

Der 18-jährige Schüler aus dem Ostalbkreis (Baden Württemberg) sei - wie das Opfer und etwa 20 weitere Menschen – am Vorabend der Tat bei einer Feier zum Abschied von mehreren Patienten aus der Klinik gewesen. Nach derzeitigen Erkenntnissen der Ermittler verließen der mutmaßliche Täter und die Frau die Veranstaltung gemeinsam. Zwischen 23.00 Uhr und 2.00 Uhr wurde die Frau getötet – laut Polizei durch Stichverletzungen in den Oberkörper und „Gewalteinwirkung gegen den Hals“. Details wollte ein Polizeisprecher zunächst nicht nennen. Die Ermittler hätten mehrere mögliche Tatwerkzeuge sichergestellt, die jetzt geprüft werden müssten.

Am Morgen nach der Tat fand eine Putzfrau die nackte Leiche der 39-Jährigen auf dem blutbespritzen Bett. Der 18-Jährige reiste am gleichen Tag nach Hause ab – sein Klinikaufenthalt war beendet. Der Schüler war der Polizei bereits wegen eines im Jahr 2011 begangenen Körperverletzungsdelikts bekannt.

Die Ermittler stellten innerhalb von einer Woche weit mehr als 600 Spuren sicher – unter anderem DNA-Spuren des mutmaßlichen Täters. Eine Tasche, die nach dem Verbrechen im Freien gefunden wurde, gehörte dem Opfer. (dpa)