London. Mitch Winehouse, 61, der weißhaarige Vater der verstorbenen Soul-Diva Amy, sitzt neuerdings wieder am Lenkrad seines Londoner Taxis. Er muss Geld verdienen, denn die Erbschaft von seiner Tochter, die nur 27 Jahre alt wurde, ist erheblich geringer als vermutet. Am 23. Juli 2011 war die Sängerin in London an einer Alkoholvergiftung gestorben.

Die Testamentseröffnung Ende März wies eine Hinterlassenschaft von 5,1 Millionen Euro brutto aus. Nach Abzug von Schulden und Steuern blieben rund 3,53 Millionen, die zwischen den geschiedenen Eltern aufgeteilt werden. Von seiner Hälfte muss Vater Mitch auch das Darlehen von 2,15 Millionen Euro auf das Haus mit zehn Schlafzimmern ablösen, das er vor zwei Jahren gemeinsam mit seiner Tochter gekauft hatte. Die "Sunday Times" hatte ihr Vermögen zeitweise auf zwölf Millionen Euro geschätzt, aus Kreisen ihres Managements wurden sogar 18 Millionen genannt.

Auf die Frage, wo das viele Geld geblieben sei, sagt eine Freundin mit Insiderwissen: "Sie hat es mit vollen Händen ausgegeben - für Drogen, Männer und ,Freunde', die sie nach Strich und Faden ausnahmen." Laut der Zeitung "Daily Mail" gab Amy in den drei Jahren ihrer Kokain- und Heroinsucht "1,2 Millionen oder mehr" für den eigenen Drogenkonsum aus. Daneben finanzierte sie sowohl die Abhängigkeit als auch die Entwöhnungskuren von Freunden mit vielen Hunderttausenden. Bei der Scheidung ihrer zweijährigen Ehe kassierte Blake Fielder-Civil, 33, der Amy überhaupt erst mit harten Drogen bekannt gemacht hatte, 300 000 Euro. Mehr als 500 000 Euro steckte die großzügige Sängerin in die Pop-Karriere ihrer Patentochter Dionne Bromfield, 16.

Ähnlich hoch fiel allein die Hotelrechnung für einen fünfmonatigen "Arbeitsurlaub" auf der Karibikinsel St. Lucia aus. Die bis zu sechs Leibwächter schlugen mit 300 Euro pro Mann und Tag zu Buche, und Mitch zufolge ließ sich seine Tochter ihre geliebte Katzenmenagerie jeden Monat mehr als 1200 Euro kosten.