Rom/Neapel. Fahnder haben zwei führende Mafiosi geschnappt. Bei Neapel stellten sie einen seit etwa eineinhalb Jahren gesuchten Boss der Camorra mithilfe einer Fernbedienung. Auf dem Flughafen von Bangkok in Thailand ließen sie einen Schatzmeister der Cosa Nostra abführen, dem sie über Facebook auf die Spur kamen.

Die Anti-Mafia-Staatsanwälte nennen den in Bangkok geschnappten Vito Roberto Palazzolo, 64, "einen der größten Geldwäscher der Cosa Nostra". Seit drei Jahrzehnten soll der rechtskräftig zu neun Jahren Haft verurteilte Mann aus der Nähe von Palermo seine Heimat nicht mehr gesehen haben. Thailands Polizei nahm Palazzolo fest, als er das Land verlassen wollte.

Besonders geschickt waren die Mafia-Jäger im Fall des Camorra-Bosses. Beim Durchsuchen seiner Luxusvilla in Marano bei Neapel waren sie sicher, dass Antonio Cardillo, 34, gerade noch im Ehebett gelegen hatte. Als die Carabinieri dann eine zu keinem elektronischen Gerät gehörende Fernbedienung ausprobierten, öffnete sich plötzlich ein Spiegel in einem Schrank - dahinter befand sich das Versteck.