Der Cannabis-Anbau im privaten Rahmen für den Eigenbedarf ist nicht verboten. Das Dorf Rasquera erhofft sich davon die Schaffung neuer Arbeitsplätze.

Madrid. Das umstrittene Vorhaben zum Anbau von Cannabis in einem spanischen Dorf als Antwort auf die Wirtschaftskrise hat einen schweren Rückschlag erlitten. Die Polizei in Barcelona teilte am Freitag nach Angaben der Internetzeitung „elperiodico.es“ mit, sie habe am Vortag wegen des Verdachts des Drogenhandels das Lokal einer Vereinigung von Cannabis-Konsumenten versiegelt, die in der Ortschaft Rasquera im Nordosten Spaniens Hanf-Pflanzen anbauen will. Die Verwalterin des Lokals sei vorübergehend festgenommen worden. Gegen vier Mitarbeiter wurde Anzeige erstattet.

Bei einer Durchsuchung des Lokals hatte die Polizei nach eigenen Angaben ein Dutzend Menschen angetroffen, die Marihuana oder Haschisch kaufen wollten oder die Droge bereits kifften. Die Vereinigung sei zwar legal eingetragen, im Lokal seien jedoch auch Drogen an Nicht-Clubmitglieder verkauft worden.

Die Gemeinde der 900-Seelen-Ortschaft Rasquera will dem Verein Felder verpachten, damit dort Cannabis für den Eigenbedarf angebaut wird. Der Bürgermeister Bernat Pellissa geht davon aus, dass das Vorhaben legal ist. Der Cannabis-Anbau im privaten Rahmen für den Eigenbedarf sei nicht verboten. Das Dorf erhoffe sich davon die Schaffung neuer Arbeitsplätze und einen Abbau seines Schuldenbergs von 1,3 Millionen Euro. Der Gemeinderat hat für den 10. April eine Befragung der Bewohner zu dem Projekt angekündigt.