Bei einem Anschlag auf eine jüdische Schule in Toulouse sind mindestens vier Menschen getötet worden. Präsident Sarkozy zeigte sich schockiert.

Toulouse/Paris. Frankreichs Staatspräsident Nicolas Sarkozy hat den tödlichen Anschlag vor einer jüdischen Schule in Toulouse als „nationale Tragödie“ bezeichnet. Für diesen Dienstag ordnete er eine Schweigeminute zum Gedenken an die getöteten Kinder in allen Schulen des Landes an. „Es sind unser aller Kinder“, betonte der konservative Politiker.

Ein Unbekannter hatte am Morgen vor der Schule vier Menschen getötet, darunter einen Religionslehrer und seine beiden Kinder im Alter von drei und sechs Jahren. Daraufhin war Sarkozy noch am Vormittag in Begleitung von mehreren Ministern und dem Großrabbiner des Landes nach Toulouse geeilt. Auch sein sozialistischer Herausforderer François Hollande unterbrach den Wahlkampf, um an den Tatort zu reisen.

In den vergangenen Tagen hatte es bereits zwei Anschläge auf Soldaten in Toulouse und der nahe gelegenen Stadt Montauban gegeben, bei denen der Täter ebenfalls auf einem Motorroller floh. Sarkozy zeigte sich verblüfft von den Ähnlichkeiten der Taten. Er sicherte zu, alles getan werde, um den Mörder schnell zu fassen. Die Pariser Anti-Terror-Staatsanwaltschaft übernahm die Ermittlungen.

Als Präsident und zuvor als Innenminister hat Sarkozy die innere Sicherheit zu seinem Markenzeichen gemacht.

Nach dem Anschlag riegelte die Polizei rden Bereich um die Privatschule Ozar Hatorah im Nordosten der Stadt ab. Zwei Stunden nach den Schüssen hielten sich die Kinder noch immer in dem Gebäude auf. Sie wurden dann einzeln hinausbegleitet. Die französischen Behörden verstärkten die Sicherheitsvorkehrungen vor allen jüdischen Schulen in Frankreich, wie ein Sprecher des Innenministeriums erklärte. (dpa/dapd)