Kaiserslautern. Der Todesschütze Adolf N., 78, von Weilerbach (Westpfalz), der am Montag den Internisten Alexander M., 48, und seinen Kollegen Peter M., 64, in deren Gemeinschaftspraxis erschossen hat, deutet in seinem Abschiedsbrief an, dass er die Tat geplant hatte. "Mein Sohn soll alles regeln, ich will nicht beerdigt werden, ich will verbrannt werden. Keine Urne, es soll nichts übrig bleiben", hinterließ er in seinem Letzten Willen. Der krebskranke Mann, der zu seiner Frau und beiden Kindern keinen Kontakt mehr gehabt hatte, besaß zudem sechs Gewehre und drei Pistolen.

Er hatte am Montag auch eine Arzthelferin, 60, verletzt, auf der Flucht auf einen Polizisten geschossen und sich anschließend das Leben genommen. Vorher hatte er noch im Wartezimmer Platz genommen und die Praxisgebühr bezahlt. Die Staatsanwaltschaft bezeichnete den Täter als "schwierig und zunehmend verwirrt". Er habe unter anderem Nachbarn beschuldigt, "ihn durch Geräte zu bestrahlen".

Der Sozialpsychiatrische Dienst des Landkreises Kaiserslautern hat die Verantwortung von sich gewiesen. Der Mann war im Februar von einer Mitarbeiterin untersucht worden. "Nach den Hinweisen der Polizei auf eine psychische Störung hat ihn die erfahrene Psychologin einen Tag später besucht", sagte der zuständige Beamte Gerhard Müller. Dabei habe sie nichts Ungewöhnliches oder eine Gefährdung für Dritte feststellen können. "Abstruse Visionen und Verfolgungswahn sind insbesondere bei älteren Menschen alltäglich", sagte Müller.