Bester Hauptdarsteller wurde der Franzose Jean Dujardin. Auch Meryl Streep ausgezeichnet. Auf dem roten Teppich zeigten die Stars viel Haut.

Los Angeles. Frankreich erobert Hollywood: Der schwarz-weiße Stummfilm "The Artist" des französischen Regisseurs Michel Hazanavicius, 44, hat bei der 84. Oscar-Verleihung in Los Angeles fünf der begehrten Filmpreise abgeräumt, unter anderem in den Kategorien "Bester Film", "Beste Regie" und "Bester Hauptdarsteller". Jean Dujardin, 39, ist der erste Franzose, der in der Hauptdarsteller-Kategorie einen Oscar gewann. Als er die Trophäe in den Händen hielt, streckte er die Arme in die Höhe und rief den internationalen Hollywood-Stars zu: "I love your country." Mit Nostalgie und Frankreich punktete auch Martin Scorseses 3-D-Streifen "Hugo Cabret". Er erhielt ebenfalls fünf Oscars, allerdings in den Technik-Kategorien (Kameraarbeit, Ton, Tonschnitt, visuelle Effekte, Szenenbild).

US-Schauspielerin Meryl Streep, 62, zum mittlerweile 17. Mal nominiert, heimste für ihre Rolle als ehemalige britische Premierministerin Margaret Thatcher in "Die Eiserne Lady" ihren nunmehr dritten Oscar als beste Hauptdarstellerin ein. Als sie gefragt wurde, ob sie nun wie Thatcher mit einigen Whiskeys feiern wolle, sagte Streep trocken: "Ich fange mit ein paar an." Seinen vierten Oscar bekam Woody Allen für sein Drehbuch zu "Midnight in Paris", das Hauptdarsteller Owen Wilson auf eine literarische Zeitreise ins Paris der 1920er-Jahre schickt. In dem Streifen führte Allen, der den Preis nicht persönlich entgegennahm, auch Regie.

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Als beste Nebendarstellerin wurde die US-Schauspielerin Octavia Spencer, 39, für ihre Rolle in dem Rassismus-Drama "The Help" geehrt. "Das ist einer der Abende, die ich nie vergessen werde", sagte sie unter Tränen. Der Kanadier Christopher Plummer, 82, ging für seine Darbietung in der Tragikomödie "Beginners" als bester Nebendarsteller nach Hause. Damit ist er der älteste Oscar-Preisträger aller Zeiten. Das fünffach nominierte Familiendrama "The Descendants - Familie und andere Angelegenheiten" mit George Clooney wurde mit einem Oscar bedacht - dem für das beste adaptierte Drehbuch. Die Auszeichnung für den besten fremdsprachigen Film ging an die iranische Produktion "Nader und Simin - eine Trennung" von Asghar Farhadi, dendie Filmförderung Hamburg Schleswig-Holstein mitfinanziert hat.

Doch bei den Academy Awards in der Nacht zum Montag drehte sich nicht nur alles um die Gewinner, sondern auch um die Stars mit den schönsten Kleidern. Auf dem roten Teppich vor dem Hollywood & Highland Center (ehemals Kodak Theatre) zeigten die Hollywood-Ladys rekordverdächtig tiefe Dekolletés, viele entblößte Schultern und Schlitze bis zur Hüfte. Eines der schönsten Kleider trug Michelle Williams - eine schulterfreie Robe aus dem Haus Louis Vuitton in der Farbe Burned Orange. Jessica Chastain wagte sich an ein Kleid von Alexander McQueen. Rooney Mara in einem weißen Givenchy-Kleid sah eher aus wie die kleine Schwester von Mr. Spock aus dem Raumschiff Enterprise. Angelina Jolie stolzierte in einer schwarzen Versace-Samtrobe über den Teppich und zeigte viel Bein. Den schrägsten Auftritt hatte Sacha Baron Cohen: Er kam in einer Fantasie-Uniform und trug als Accessoire die "Urne von Kim Jong-il".

Für einen Eklat sorgte US-Schauspielerin Sean Young, 52, bei der Party nach der Oscar-Verleihung. Der "Blade Runner"-Star wurde nach einer Schlägerei festgenommen und später gegen eine Kaution von 20.000 Dollar freigelassen.