Nach dem Gefängnisbrand in Honduras haben sich dutzende Angehörige von Opfern vor einem Leichenschauhaus Kämpfe mit der Polizei geliefert.

Tegucigalpa. Hunderte Hinterbliebene der Todesopfer des verheerenden Gefängnisbrands in Honduras haben ein Leichenschauhaus gestürmt und die sterblichen Überreste ihrer Angehörigen eingefordert. Die Polizei habe Tränengas eingesetzt, um die Angreifer zu vertreiben, sagte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft, Melvin Duarte. Die Frauen und Männer seien zuvor in der Leichenhalle in Tegucigalpa in einen Kühlcontainer eingedrungen und hätten mindestens sechs Leichensäcke geöffnet.

Bei der Auseinandersetzung vom Montag wurde niemand verletzt. Mindestens eine Frau sei jedoch ohnmächtig geworden, sagte Duarte. Die Menschen gerieten demnach in Rage, als sie sahen, dass einige der Leichen auf die Straße gelegt worden waren. Daraufhin hätten sie das Gebäude gestürmt.

Seit dem verheerenden Gefängnisbrand mit 359 Toten in der vergangenen Woche harren hunderte Angehörige vor dem Leichenschauhaus aus. Ein Team von Forensikern aus ganz Lateinamerika konnte bislang 32 Leichen identifizieren, von denen bislang 16 den Familien übergeben wurden.