Charles Dickens - der Mann, der uns so vieles schenkte. Die meisten Romane von Dickens erschienen zunächst nicht als Buch, sondern in meist monatlich veröffentlichten Folgen, so genannten „installments“. Auch das machte seine Literatur populär, weil sie so preiswert war. Die Leser mussten monatlich nur einen Shilling zahlen.

Charles Dickens wurde wurde heute vor 200 Jahren in der Stadt Portsmouth geboren. Kennt ihr Oliver Twist? Der kleine Junge aus England hat sicherlich ein härteres Schicksal als die meisten Kinder heute. Er kennt seine Eltern nicht, wächst deshalb zunächst in einem Waisenhaus in einer englischen Kleinstadt auf und wird dann an einen Sarg-Tischler gegeben, wo er das Handwerk lernen soll. Später flieht er in die englische Hauptstadt London. Dort muss er sich teilweise auf der Straße durchschlagen, gerät in die Fänge eines Hehlers, der ihn zum Mitglied seiner Diebesbande macht. Immer wieder steht sein Leben auf dem Spiel. Oliver Twist ist der Fantasie des britische Schriftstellers Charles Dickens entsprungen. Lesen kann man die Abenteuer des Jungen in dem Gesellschaftsroman "Oliver Twist", den Dickens zwischen 1837 und 1839 in einer Zeitschrift veröffentlichte. Der berühmte Autor wurde heute vor 200 Jahren in der Stadt Portsmouth geboren. Zu seinen Lebzeiten ging es den Menschen sehr schlecht, sie waren arm und mussten in Fabriken für einen Hungerlohn schuften.

Dickens beschrieb die schlechten Lebensumstände auch in etlichen weiteren Büchern wie etwa "Nicholas Nickleby" oder den in der Ich-Form geschriebenen "David Copperfield". Der Autor konnte dabei auf Erlebtes zurückgreifen, denn sein Vater konnte nicht mit Geld umgehen und landete 1824 sogar im Gefängnis. Der erst zwölfjährige Charles Dickens musste die Schule für ein Jahr unterbrechen und in einer Fabrik arbeiten, die Schuhcreme herstellte. Später verdiente er mit seinen Büchern viel Geld.

Charles Dickens Romane

Die meisten Romane von Charles Dickens erschienen zunächst nicht als Buch, sondern in meist monatlich veröffentlichten Folgen, so genannten „installments“. Auch das machte seine Literatur populär, weil sie so preiswert war. Die Leser mussten monatlich nur einen Shilling zahlen. Der komplette Roman von „Die Pickwickier“ kostete beispielsweise 21 Shilling.

„Oliver Twist“ (1839): Der Waise Oliver wächst im Armenhaus einer englischen Kleinstadt auf, in dem fürchterliche Bedingungen herrschen. Er flieht nach London und gerät in die Fänge des Gauner Fagin, der ihn lehrt, sich mit Diebstählen durchzuschlagen.

„David Copperfield“ (1850): Ich-Erzähler David beschreibt in diesem Bildungsroman seinen hindernisreichen Werdegang. Berühmte Charaktere sind der ständig am Rand er Pleite lavierende Mr. Micawber und der Schurke Uriah Heep.

„Bleak House“ (1853): Der Erbstreit Jarndyce gegen Jarndyce zieht sich über Jahrzehnte hin. Zahlreiche Menschen und Geschichten kreisen um diesen Prozess – eine Justizkritik.

„Eine Geschichte aus zwei Städten“ (1859): Eine vor dem Hintergrund der Französischen Revolution in London und Paris spielende Geschichte von Dr. Manette, seiner Tochter Lucy und deren Liebe zu Charles Darnay. Er war nach verkauften Exemplaren Dickens’ erfolgreichster Roman.

„Große Erwartungen“ (1861): Der Waise Pip wächst bei seinem Schwager auf und bekommt durch eine Reihe von Zufällen unverhoffte Chancen auf Bildung, Wohlstand und eine schöne Frau. Gerade neu übersetzt von Melanie Walz (Hanser).

Charles Dickens gehört zu den erfolgreichsten Autoren der Welt, er wird in mehreren Bestseller-Listen genannt. Solche Listen sind schön - aber leider unzuverlässig. Nicht alle Verlage veröffentlichen ihre Auflagen- und Verkaufszahlen. Von Klassikern wie Cervantes' "Don Quixote", Dumas' "Die drei Musketiere", Collodis "Die Abenteuer des Pinocchio", Carrolls "Alice im Wunderland" und den einzelnen Harry-Potter-Bänden gibt es keine verlässlichen Verkaufszahlen. Deshalb beruhen die Verkaufszahlen der folgenden Top Ten auf Branchen-Schätzungen.

Charles Dickens auf der Bestseller-Liste

1. Charles Dickens: "A Tale of Two Cities", 1859 (Eine Geschichte aus zwei Städten), ca. 200 Millionen

2. Antoine de St.-Exupéry: "Le petit Prince", 1943, 200 Mio.

3. J.R.R. Tolkien: "Lord of The Rings", 1954, 150 Mio.

4. J.R.R. Tolkien: "The Hobbit", 1937, 100 Mio.

5. Cao Xueqin: "Der Traum der Roten Kammer", 1759, 100 Mio.

6. Agatha Christie: "And Then Were None", 1939 (Zehn kleine Negerlein), 100 Mio.

7. C.S. Lewis: "The Lion, The Witch and The Wardrobe", 1950 (Die Chroniken von Narnia), 85 Mio.

8. Henry Rider Haggard: "She", 1887 (Sie), 83 Mio.

9. Dan Brown: "The Da Vinci Code", 2003, 80 Mio.

10. J.D. Salinger: "Catcher in The Rye", 1951 (Der Fänger im Roggen), 65 Mio.