Taucher haben gestern aus dem Wrack des Kreuzfahrtschiffs “Costa Concordia“ eine 16. Leiche geborgen. Es soll sich um eine Frau handeln.

Giglio. Taucher haben gestern aus dem Wrack des Kreuzfahrtschiffs "Costa Concordia" eine 16. Leiche geborgen. Es soll sich um eine Frau handeln. Dies wurde von der Polizei aber nicht bestätigt. Erst sechs der Leichen wurden identifiziert. Die 16. Tote lag auf Deck drei. 16 weitere Opfer werden noch vermisst, unter ihnen sollen zwölf Deutsche sein.

Unterdessen haben elf Tage nach der Havarie vor der italienischen Insel Giglio die Arbeiten zum Abpumpen der rund 2400 Tonnen Schweröl begonnen. Eine große Plattform mit einem Kran und weiterer Ausrüstung an Bord machte an dem Unglücksschiff fest. Die Arbeiten sollen von der niederländischen Bergungsfirma Smit ausgeführt werden. Der Leiter des Zivilschutzes, Franco Gabrielli, erklärte, das eigentliche Abpumpen werde vermutlich nicht vor Sonnabend beginnen. Man habe sechs Tanks lokalisiert, die auch relativ leicht zu erreichen seien, sagte Gabrielli. "Wir gehen natürlich davon aus, dass die Wetterbedingungen ähnlich gut bleiben, wie sie im Augenblick sind." Insgesamt kann das Abpumpen des Treibstoffs nach Schätzungen von Smit einen Monat dauern.

Sorgen machen sich die Bewohner von Giglio über einen Ölfilm auf dem Wasser. "Es handelt sich um einen sehr dünnen Film", sagte Gabrielli. Er stelle im Augenblick "keine wirkliche Gefahr" für das angrenzende Naturschutzgebiet dar, in dem Wale und Delfine leben. Das Öl soll aufgesogen werden. Gabrielli will Messdaten der Behörden zur Wasserqualität veröffentlichen.