Hamburger Unfallexperten legen Bilanz vor. Air Berlin und Lufthansa auf vorderen Plätzen

Hamburg/Paris. 2011 war das bisher sicherste Jahr der Luftfahrtgeschichte. In der zivilen Fliegerei starben 498 Menschen - nach noch 829 im Jahr zuvor. Das geht nach Angaben des Luftfahrtmagazins "Aero International" aus den Zahlen hervor, die das Hamburger Flugunfall-Untersuchungsbüro JACDEC (Jet Airliner Crash Data Evaluation Center) jetzt vorgelegt hat.

"Nie seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs starben weniger Menschen bei Flugunfällen", schreibt das Magazin und spricht vom "besten Jahr für die Flugsicherheit, das es bisher gegeben hat". Erstmals seit 1964 habe es in der kommerziellen Luftfahrt zudem keinen Großunfall mit mehr als 100 Toten gegeben, betonten die Experten.

Die überwiegende Mehrheit der Unfälle ereignete sich mit Flugzeugtypen, die seit Jahren nicht mehr gebaut werden. In der Liste der 60 sichersten Airlines wurde der jahrelange australische Spitzenreiter Qantas erstmals von der japanischen All Nippon Airways verdrängt. Mit Air Berlin (9. Platz) und Lufthansa (12.) liegen zwei deutsche Gesellschaften auf den vorderen Plätzen. Allerdings warnen die JACDEC-Experten vor einer "seit Jahrzehnten tickenden Zeitbombe": Die Zahl der Beinahe-Kollisionen von Flugzeugen sei bisher kaum gesunken.