Der 24-jährige Deutsche, der am Wochenende mehr als 50 Feuer in Los Angeles gelegt haben soll, ist nach Angaben seiner Mutter geistesgestört.

Los Angeles. Ärger über die amerikanischen Justizbehörden soll einen in Los Angeles festgenommenen Deutschen zu einer Serie von Brandanschlägen getrieben haben. Der 24-Jährige habe in einer Anhörung seiner Mutter vor Gericht am Donnerstag die USA verflucht, erklärte ein Gerichtssprecher. Die Behörden gingen davon aus, dass Harry B. dann aus Ärger über die Probleme seiner Mutter zum Brandstifter geworden sei, verlautete am Dienstag aus Justizkreisen in Los Angeles. Die ebenfalls in den USA lebende Mutter wurde den Gerichtsakten zufolge in der vergangenen Woche unter in Frankfurt erhobenen Betrugsvorwürfen festgenommen.

Für den 24-Jährigen, der am Montag nach Dutzenden Brandanschlägen auf geparkte Autos festgenommen worden war, wurde eine Freilassung gegen Kaution abgelehnt, ebenso wie für seine Mutter. Deren nächster Gerichtstermin wurde für Freitag angesetzt. Den Behörden hatte der junge Mann gesagt, dass er aus Frankfurt stamme. Von dort wurden den Gerichtspapieren zufolge auch die insgesamt 19 Betrugsvorwürfe übermittelt, darunter das Unterschlagen von Mietkautionen und das Versäumnis, für eine Brustvergrößerung zu zahlen.

In ihrer kurzen Anhörung vor Gericht schien die Frau verwirrt und stellte die Frage, ob ihr Sohn verschwunden oder tot sei. Sie erklärte auch, er sei psychisch krank. Dann sagte Dorothee B. noch:“Vielleicht haben die deutschen Nazis unsere Adresse."

In Hollywood und im benachbarten West Hollywood sowie im San Fernando Valley gab es seit Freitag mehr als 50 Brandstiftungen. In den meisten Fällen wurden Fahrzeuge angezündet, die Flammen griffen zum Teil auf Gebäude über. Ernsthaft verletzt wurde niemand. Insgesamt belaufen sich die Schäden auf rund drei Millionen Dollar.

Am Wochenende waren wegen der Brandserie Hunderte Polizisten, Ermittler und Feuerwehrleute im Einsatz. Die Polizei fuhr zusätzliche Patrouillen und setzte auch Hubschrauber ein. Seit der Festnahme blieb es nach Angaben der Feuerwehr ruhig.