Los Angeles. Elf Tage vor dem ersten Todestag Michael Jacksons wird heute vor einem Gericht in Los Angeles der Prozess gegen seinen früheren Leibarzt eröffnet. Gegen Conrad Murray (57) war im Februar Anklage wegen fahrlässiger Tötung erhoben worden. Der Kardiologe war in der Nacht des 25. Juni 2009 zu dem leblosen Popstar gerufen worden und hatte nach eigenen Angaben versucht, ihn mit Herzmassage wiederzubeleben. Die vermutliche Todesursache war eine Überdosis des klinischen Narkosemittels Propofol, das sich Jackson gegen Schlaflosigkeit per Infusion verabreichen ließ.

Der Haftrichter hatte Murray gegen eine Kaution von 75 000 Dollar auf freien Fuß gesetzt; er durfte mit gewissen Einschränkungen in seinen beiden Praxen in Las Vegas und Houston weiter praktizieren. Auf fahrlässige Tötung steht in Kalifornien eine Höchststrafe von vier Jahren Haft.

Der Untersuchungsrichter hatte Conrad Murray die Anwendung schwerer Narkosemittel untersagt, seine Approbierung als Arzt in Kalifornien aber nicht entzogen.