Neue Regenfälle und Deichbrüche - Tausende räumen ihre Häuser

Warschau. Die Stoßgebete, die viele Polen in diesen Tagen gen Himmel schicken, richten sich wohl vor allem an Petrus. Immer neue Regenfälle verschärfen die Lage in den vom Hochwasser geplagten Gebieten des Landes. Auf der Weichsel rollt eine zweite Flutwelle von Süd nach Nord und treibt Tausende Menschen in die Flucht.

In der Nähe von Lublin mussten rund 150 Menschen in Sicherheit gebracht werden, als ihr Dorf Janowiec nach einem Dammbruch überflutet wurde. 700 Hektar Wiesen und Ackerland standen nach Behördenangaben unter Wasser. In der Gemeinde Wilkow auf dem gegenüberliegenden Weichsel-Ufer sieht es nicht besser aus. "Das ist ein totales Drama", sagte Gemeindevorsteher Grzegorz Tarasinski. Tags zuvor waren in der Umgebung von Szczucin rund 3000 Menschen aus acht Ortschaften in Sicherheit gebracht worden, nachdem dort die Weichsel über die Ufer getreten war.

In der Hauptstadt Warschau wurden die Schulen in Weichsel-Nähe geschlossen und niedrig gelegene Straßen gesperrt. Der Scheitel des Hochwassers wird dort morgen erwartet.