Mannheim. Die Staatsanwaltschaft Mannheim hält am Vorwurf der Vergewaltigung im Verfahren gegen TV-Wettermoderator Jörg Kachelmann, 51, fest. Oberstaatsanwalt Oskar Gattner sagte gestern dem Südwestrundfunk, es gebe auch nach den jüngsten Veröffentlichungen keinen Anlass zu einer Neubewertung des Falles.

Der "Spiegel" hatte am Wochenende berichtet, ein von der Staatsanwaltschaft Mannheim in Auftrag gegebenes, mehr als 100 Seiten starkes Glaubhaftigkeitsgutachten nähre Zweifel am Vorwurf von Kachelmanns Ex-Freundin, der Schweizer habe sie vergewaltigt. Die Psychologin Luise Greuel war laut "Spiegel" zu dem Schluss gekommen, dass die Schilderung der Vergewaltigung "nicht die Mindestanforderungen an die logische Konsistenz, Detaillierung und Konstanz" erfülle. Kachelmanns Anwalt Reinhard Birkenstock hat daraufhin gestern die Aufhebung des Haftbefehls gegen seinen Mandanten beantragt. Das bestätigte das Landgericht Mannheim.

Die zuständige Strafkammer will aber erst in der nächsten Woche darüber entscheiden, sodass der Wetter-Moderator vorerst in Untersuchungshaft bleiben muss.

Dort sitzt er seit dem 20. März, weil er Anfang Februar seine 37 Jahre alte, langjährige Freundin in deren Wohnung in Schwetzingen vergewaltigt und mit einem Küchenmesser am Hals verletzt haben soll. Die Frau hatte ausgesagt, sie habe sich von ihm trennen wollen. Sie soll sich in Widersprüche verwickelt haben.