Auckland. Die Frisur ähnelt der des jungen Paul McCartney. Das Gesicht ist blass. Den schmächtigen Körper verschlingt eine XXL-Weste. Ausgerechnet dieser Milchbubi lässt Mädchen kreischend zusammenbrechen - vor Begeisterung. Schuld ist das Bieber-Fieber, das sich zu einer Pandemie auszuweiten droht.

Wo der kanadische Sänger Justin Bieber, 16, auftaucht, sorgt er für Hysterie. Mit seinem zweiten Album "My World 2.0" stürmte er Platz eins der US-Charts. Damit ist er der jüngste Solokünstler, seit Stevie Wonder 1963 im Alter von 13 Jahren an der Spitze stand.

In Neuseeland rannten Fans Biebers Mutter um, weil sie ihm nahe sein wollten. "Nicht glücklich, dass jemand meinen Hut stahl und meine Mutter zu Boden stieß", schrieb Bieber später in dem Online-Kurznachrichtendienst Twitter. "Will Autogramme geben und Fotos mit meinen Fans machen, aber wenn ihr alle nur schiebt, werden mich die Sicherheitsleute nicht lassen."

Die wissen warum. "Wonderkid" wurde so massiv beworben, dass sich sein Manager Scooter Braun nun wegen Gefährdung der öffentlichen Sicherheit verantworten muss. 3000 Verehrerinnen hatten für ein Autogramm kürzlich ein Einkaufszentrum in New York gestürmt. Polizisten mussten das Gebäude räumen - wie zu den Hochzeiten der Beatles.