Sonnenwind, Dampf und Licht - was wie ein Gemälde des großen britischen Malers William Turner wirkt, ist ein grandioses Naturschauspiel auf Island. Der Himmel scheint einen besänftigenden Vorhang über den wütenden Gletschervulkan Eyjafjallajökull zu senken, der weiterhin Glut und Aschewolken speit. Das fedrige Grün ist ein Nordlicht, ein optisches Geschenk der Sonne an die Bewohner der eisigen Polarregionen. Es entsteht, wenn elektrisch geladene Teilchen des Sonnenwindes mit bis zu drei Millionen km/h auf die Erdatmosphäre prallen und die Luftmoleküle zum Leuchten anregen. Die Aurora borealis genannte Erscheinung kann auch in Bögen, Strahlen oder flammenden Bändern auftreten. Die Ureinwohner der Polarregion glaubten, dass die Geister der Verstorbenen am Himmel ein Ballspiel mit einem leuchtenden Walrossschädel veranstalteten.

Der irdische Wind drehte auf Island indessen nach Westen und trieb den schwarzen Vulkanrauch landeinwärts - sodass die Flughäfen der Insel zum ersten Mal geschlossen werden mussten. Auf dem Kontinent hat sich die Lage im Flugverkehr entspannt. Am Freitag warteten noch rund 5000 Kunden von Reiseveranstaltern auf ihren Rückflug nach Deutschland.