Peking. Bei einem verheerenden Erdbeben im tibetischen Hochland sind mindestens 600 Menschen ums Leben gekommen. Zehntausende wurden verletzt, als die Erdstöße der Stärke 7,1 am frühen Morgen die Provinz Qinghai in Nordwestchina erschütterten. Die Stadt Jiegu, der Verwaltungssitz des Kreises Yushu, sei "fast dem Erdboden gleichgemacht" worden, sagte ein Augenzeuge. Fast alle aus Lehm und Holz gebauten Häuser seien eingestürzt. "Es gab eine große Panik. Menschen weinten in den Straßen", sagte der Augenzeuge.

Den Krankenhäusern im Katastrophengebiet fehlt es an Personal und Medikamenten. Schweres Gerät, mit dem die Trümmer beiseitegeräumt werden könnten, ist noch nicht eingetroffen. Die Suche nach Verschütteten wird zum Wettlauf gegen die Zeit, Helfer graben zum Teil mit bloßen Händen. Da das Erdbebengebiet in gut 4000 Meter Höhe liegt, müssen die Obdachlosen bei Temperaturen um den Gefrierpunkt im Freien übernachten.