Dem Schweden fehlte nach eigener Aussage das Geld für die nötige Lizenz. Der Betrüger kam mit einer Geldstrafe davon.

Amsterdam. Fliegen konnte er, auch ohne die nötigen Profi- Papiere. Zehntausende Passagiere hat er mit Jets mehrerer europäischer Gesellschaften durch die Welt geflogen. Jetzt wurde der 41-jährige falsche Berufs-Pilot Thomas S. wegen Fliegens ohne gültige Lizenz verurteilt. Der Richter im niederländischen Schiphol ließ jedoch Milde walten: Der Fälscher aus Schweden kam mit 2000 Euro Geldstrafe davon. Die Staatsanwaltschaft hatte 13000 Euro und drei Monate Haft gefordert. Der Richter hielt dem Schweden zugute, dass er trotz mangelnder professioneller Prüfung stets gut geflogen sei. Einmal habe er sogar bei Gefahr nach einem Vogelschlag eine sichere Landung geschafft – mit nur einem Triebwerk.

Anfang März war der Betrüger auf dem Amsterdamer Flughafen Schiphol vorübergehend festgenommen worden. Gerade hatte er eine Boeing der türkischen Fluggesellschaft Corendon Airlines startklar gemacht, die mit rund 100 Passagieren nach Ankara fliegen sollte. Durch einen heißen Tipp von Kollegen aus Schweden war die Flughafenpolizei alarmiert worden.

Der falsche Pilot kam nicht selbst zur Verhandlung. Als Grund nannte er den „unangenehmen Rummel“ um seine Person. Über einen Anwalt ließ er erklären, er habe nach einer Pilotenschulung für kleinere Maschinen kein Geld für eine weitere Ausbildung gehabt, aber „irgendwie Geld verdienen müssen“. Also entschloss er sich, eine alte schwedische Lizenz „ein wenig aufzufrischen“. Dass die Fälschung mehrere Rechtschreibfehler enthielt, fiel wohl niemandem auf. Der Mann war unter anderen für niederländische, italienische, belgische und britische Chartergesellschaften unterwegs.