Buenos Aires. Jeden Mittwoch fällt in der argentinischen Hauptstadt Buenos Aires der Hammer und ein weiteres Stück aus dem Nachlass des einstigen Herrscherpaares Perón wechselt den Besitzer. Insgesamt sollen es noch 15 000 Gegenstände sein, die versteigert werden, schreibt die "Süddeutsche Zeitung". Juan Domingo Peróns (gest. 78) Portemonnaie aus Pinguinleder ist darunter - eines der ungewöhnlicheren Auktionsstücke. Es soll für umgerechnet 5600 Euro unter den Hammer kommen. Genauso viel sollen Interessierte für Evitas (gest. 33) Schmuckkästchen zahlen, das ihr einst die amerikanisch-französische Tänzerin Josephine Baker geschenkt haben soll. Eine Grabplatte von Peróns Hund Canela ist sogar mit knapp 58 000 Euro veranschlagt.

Der Mann, der sich um den Verkauf kümmert, heißt Mario Rotundo. Er hatte Perón in Madrid während dessen Exilzeit kennengelernt und wurde sein Privatsekretär. Im Testament war er mit einem Großteil des Hausstandes bedacht worden. Der Erlös - die Exponate sind Eigentum der von Rotundo gegründeten Stiftung für "Frieden und Freundschaft unter den Völkern" - soll laut Rotundo für einen guten Zweck verwendet werden. Wer einen von Evitas Fächern ergattern möchte, sich für Dokumente, Geschirr oder einen Technicolor-Projektor des bekannten Herrscherpaares interessiert, kann im Internet ein Gebot abgeben ( http://peronyevasolidarios.org.ar ).

Der große Ansturm wie bei einer Christie's-Auktion im Jahr 2004 ist allerdings nicht zu erwarten. Damals hatte das Leichentuch der ehemaligen argentinischen First Lady in Rom einen Rekordpreis erzielt. Die argentinische Luftfahrtgesellschaft Aerolinas Argentinas hatte es für 160 100 Euro ersteigert. Mit dem Erlös seien alle Erwartungen übertroffen worden, teilte das Auktionshaus damals mit. Das Tuch war mit 40 000 Euro veranschlagt worden. Eine Galauniform des Präsidenten erzielte 93 000 Euro - das 15-Fache seines Katalogpreises. Seine Bibliothek brachte 148 250 Euro ein. Auch diese Objekte gingen in das Eigentum der Airline über.