Rio de Janeiro. Nach den heftigsten Regenfällen seit fast einem halben Jahrhundert versinkt die Gegend um die brasilianische Metropole Rio de Janeiro in den Fluten. Die meisten der bisher 102 Todesopfer kamen in den Slums des gleichnamigen Bundesstaates durch Erdrutsche ums Leben, wie die Feuerwehr gestern mitteilte. In Rio herrschten Chaos und Verzweiflung, Einwohner versuchten in überschwemmten Elendsvierteln zu retten, was zu retten ist.

Nach Angaben der Behörden kamen allein in der Metropole Rio 37 Menschen ums Leben. In der Trabantenstadt Niteroi starben 53 Bewohner. Der Gouverneur des Bundesstaates, Sergio Cabral, rief eine dreitägige Trauer aus. Die Straßen Rios verwandelten sich vielerorts in Sturzbäche. In den Favelas genannten Elendsvierteln auf den Hügeln hinterließen Erdrutsche eine Spur der Verwüstung. Das Fernsehen zeigte Luftaufnahmen, auf denen verzweifelte Bewohner auf den Dächern mehrstöckiger Häuser auf Rettung warten. Sowohl der Flug- als auch der Straßenverkehr brachen zusammen.