Stockholm. In seinem Heimatort Skellefteå war Curt Degerman bekannt wie ein bunter Hund. Seit Anfang der 50er-Jahre schlenderte er durch die Straßen des Ortes und sammelte leere Flaschen und Dosen ein. "Dosen-Curt" war Teil des Stadtbildes. Als er Ende Oktober 2008 im Alter von 60 Jahren starb, kam die große Überraschung: "Dosen-Curt" hatte ein stattliches Vermögen von etwa 1,5 Millionen Euro angehäuft!

Dabei hatte der Mann das Geld keineswegs nur unter seiner Matratze versteckt. Es war gewinnbringend in Immobilien, Goldbarren, Stiftungen in Luxemburg und einem Konto in der Schweiz angelegt.

Degerman stammte aus einer wohlhabenden Familie. Er sollte studieren und die Familientradition weiterführen. Curt Degerman sah das anders. Schon früh verließ er die Schule, machte nie einen Abschluss und lebte Zeit seines Lebens vom Leergut. Allerdings hatte er von Kindesbeinen an gelernt, die Finanzseiten der Zeitungen zu lesen, und daran hielt er sich auch als "Dosen-Curt". Zielbewusst und mit einem guten Näschen für Vermögensbildung legte er sein Kleingeld an und wurde so zum Millionär. Keiner wusste etwas davon, vielleicht wollte auch deshalb die Familie nichts mehr mit ihm zu tun haben. Nur ein Vetter hielt all die Jahrzehnte zu ihm. Der sollte nach seinem Tod das Vermögen erben.

Die Familie sah das anders. Ein weiterer Vetter legte Einspruch ein, eine angebotene Entschädigung von 100 000 Euro lehnte er ab, denn er wollte die Hälfte des Geldes. Aber auch hier kam es nun zum Happy End. Der Richter erreichte einen Vergleich. Anwalt Jens Arnhof: "Ich kann nicht sagen, wie dieser Vergleich genau aussieht, aber ich weiß, dass beide nun glücklich sind."