Der 30-Jährige hatte eine Beziehung mit der 15-jährigen Nachbarstochter. Nun gestand er, Tochter und Mutter erwürgt zu haben.

Wuppertal. Im Fall der Tötung einer Frau und ihrer 15-jährigen Tochter in Wuppertal hat ein Nachbar die Tat gestanden. Der Mann wurde am Donnerstagabend festgenommen und sitzt in Untersuchungshaft, wie Staatsanwalt Heribert Kaune-Gebhardt sagte. Der 30-jährige Nachbar habe nach eigenen Angaben eine Beziehung zu der getöteten 15-Jährigen gehabt und sie im Streit mit einem Kissen erstickt.

Anschließend sei er ins Zimmer der 53-jährigen Mutter gegangen, habe mit einem Fleischklopfer auf sie eingeschlagen und auch sie erstickt. „Im zweiten Fall gehen wir von einer Verdeckungstat - also von Mord – aus, im ersten Fall von Totschlag“, sagte der Staatsanwalt. Worüber das Mädchen und der Mann in Streit gerieten, konnte der Ermittler nicht sagen. Der Geständige lebte erst seit kurzem in der Nachbarwohnung, war aber seit längerem mit der getöteten Frau bekannt.

Die Tat habe sich wohl bereits in der Nacht zum 18. März ereignet, sagte der Staatsanwalt. Vom 17. März stamme das letzte Lebenszeichen von Mutter und Tochter. Am 18. habe der 30-Jährige dann bei seinem Arbeitgeber angerufen und diesem mitgeteilt, dass „seine Frau und seine Schwiegermutter bei einem Autounfall gestorben“ seien. „Dies war also bereits ein erster Hinweis auf seine Täterschaft“, sagte der Staatsanwalt.

Zunächst Rätselraten über Todesursache

In der Zeit seit der Tat sei der Geständige mehrfach in die Wohnung gegangenen und habe gelüftet. „Damit wollte er verhindern, dass Leichengeruch ins Haus zieht und ihn verrät.“ Zum Verhängnis wurde ihm schließlich, dass er den Schlüssel zu der Wohnung verlegte und einen Nachbarn bat, ihm beim Aufbrechen zu helfen - was dieser bei der Polizei aussagte.

Die Leichen von Mutter und Tochter waren am Mittwoch in der gemeinsamen Wohnung entdeckt worden. Bei der Suche nach der Todesursache waren die Ermittler zunächst im Dunkeln getappt. Eine erste Obduktion brachte wegen der fortgeschrittenen Verwesung keine Klarheit. Auch ein toxologisches Gutachten, mit dem die Ermittler nach Spuren einer möglichen Vergiftung suchten, blieb ohne Ergebnis.