Reykjavik. Wissenschaftler haben gestern versucht, sich aus der Vogelperspektive einen Überblick über die Dimension des Vulkanausbruchs im Süden Islands zu verschaffen. Nach dem Flug über den seit Sonnabend Lava und Asche speienden Eyjafjallajökull sollte auch entschieden werden, ob Anwohner in ihre Häuser zurückdürfen.

Die Gefahr einer Gletscherschmelze mit Überschwemmungen schien zunächst gebannt, weil sich der Ausbruch in einem Gebiet des Vulkans ereignete, die nicht mit Eis bedeckt war.

Allerdings weiß niemand, wie lange es dauern wird. "Es kann morgen zu Ende sein, es kann aber auch noch Wochen oder Monate dauern", sagte der Geologe Tumi Gudmundsson. Unterdessen haben sich die Eruptionen des Gletschervulkans gestern verstärkt. Mehrere Straßen seien vorsichtshalber gesperrt worden, teilte die Polizei mit. Der staatliche Rundfunksender RUV berichtete, leichte Erdbeben hätten die Gegend am Morgen erschüttert. Zudem verlängere sich ein 800 Meter langer Spalt in Richtung des Myrdal-Gletschers.

Nach dem Vulkanausbruch waren mehr als 600 Anwohner aufgefordert worden, ihre Häuser zu räumen. Verletzt wurde niemand, doch riefen die Behörden für die Region den Notstand aus. Das Rote Kreuz richtete Notunterkünfte ein. Der Vulkan ist zuletzt 1821 ausgebrochen.