218.792 Karten verbaute der Künstler Bryan Berg in seinem neuesten Werk. 44 Tage war er damit beschäftigt. Doch alles ist vergänglich.

Eindrücklicher als auf dem Foto lässt sich die Redewendung "wie ein Kartenhaus zusammenfallen" wohl kaum bebildern: Der Künstler Bryan Berg (34) zerstört mit einem Laubbläser das "Venetian Macau", ein künstliches Venedig in der chinesischen Stadt Macau - einer ehemaligen portugiesischen Kolonie in der Nähe Hongkongs -, das über eine eigene Arena, ein Kongresszentrum und das größte Kasino der Welt verfügt. Kurzum: Es ist ein Tempel des Kitsches, der da in alle Richtungen zusammenstürzt. Aber natürlich nicht im Original (das es übrigens seit erst drei Jahren gibt), sondern in einer Rekonstruktion aus Spielkarten. Mal wieder ins Guinnessbuch der Rekorde - in dem er wegen anderer Konstruktionen bereits mehrfach gelistet wird - kommt der US-Amerikaner Berg mit seinem Architektur-Talent der etwas anderen Art.

Er bestreitet damit sogar seinen Lebensunterhalt. Unter anderem hat der Baumeister schon das Olympische Dorf in Peking und das Capitol in Washington nachgebaut. Für sein jüngstes Projekt brauchte Bryan Berg nun ganze 218.792 Karten - ohne dabei irgendwelche Hilfsmittel wie zum Beispiel Klebstoff zu benutzen. Am Ende brachte es das filigrane Kunstwerk auf eine Länge von 10,5 Metern, auf eine Höhe von drei Metern und auf ein Gewicht von 272 Kilogramm.

Die Bauarbeiten zwischen schützenden Glasscheiben dauerten insgesamt 44 Tage - das Abreißen hingegen nur wenige Augenblicke ...