Schutzwesten sollen die kinetische Energie von Geschossen so weit reduzieren, dass diese nicht in den Körper eindringen. Diese Energie wird auf eine große Fläche verteilt, die allerdings auch auf den Oberkörper des Trägers wirkt. Das kann zu Knochenbrüchen und Quetschungen führen. Die Sondereinsatzkommandos (SEK) sind mit Westen der Schutzklasse 2 ausgestattet. Sie sollen Munition von Kurzwaffen wie etwa Pistolen und Revolver abhalten. In diesen Schutzwesten sind reißfeste Textilien eingenäht sowie Platten aus Stahl, Keramik oder Polyethylen. Das Gewicht der Westen kann daher variieren, von deutlich unter zehn bis zu 15 Kilogramm. Der getötete SEK-Beamte trug zwar eine Schutzweste, doch die Kugel traf ihn von der Seite. Sie durchschlug seinen Arm und drang in den Oberkörper durch das Armloch ein. Ein kompletter Schutz des Körpers würde die Bewegungsfreiheit der Beamten einschränken.