Stockholm. Bei Arbeiten für die Ostsee-Pipeline sind ein Dutzend Schiffswracks entdeckt worden. Das älteste stamme aus dem Mittelalter und könnte bis zu 800 Jahre alt sein, sagte Peter Norman vom schwedischen Reichsantiquariatsamt. Die anderen stammten wahrscheinlich aus dem 17. bis 19. Jahrhundert. Viele seien offenbar vollständig erhalten. "Sie könnten von Interesse sein, aber wir haben bislang nur Bilder von außen gesehen", sagte Norman.

In der Ostsee sind schon Tausende gesunkene Schiffe gefunden worden. Dort gibt es keine Schiffsbohrwürmer, die in salzigeren Meeren Holzwracks zersetzen. Das bekannteste Schiff ist die "Vasa", die 1961 aus dem Stockholmer Hafen gehoben wurde - 333 Jahre nach ihrer Jungfernfahrt. Die jüngsten Entdeckungen wurden bei geologischen Vorarbeiten für die Ostsee-Pipeline zwischen Russland und Deutschland östlich der Insel Gotland gemacht.

Die Wracks befänden sich in schwedischen Gewässern, aber nicht auf der geplanten Route der Gasleitung, erklärte das Amt. Archäologen der schwedischen Marine erklärten nach Auswertung von Bildern, die Wracks könnten von großem historischen Interesse sein. "Ihr Inhalt kann uns viel über das Alltagsleben jener Zeit erzählen", sagte Norman. Der Rumpf von drei Schiffen ist intakt. Sie liegen in 130 Meter Tiefe.