Die US-Raumfahrtbehörde NASA hat auch auf dem Nordpol des Mondes Wasser gefunden. Mehr als 40 eisgefüllte Krater wurden entdeckt.

Washington. Nach der spektakulären Entdeckung bedeutender Wasservorkommen auf dem Südpol des Mondes hat die US-Raumfahrtbehörde NASA auch am Nordpol des Erdtrabanten Wasser ausgemacht. Ein Radargerät habe mehr als 40 Krater voll mit gefrorenem Wasser aufgespürt, teilte die NASA am Montag (Ortszeit) mit. Vergangenes Jahr hatte der Fund von gefrorenem Wasser am Südpol die verbreitete Vorstellung von einem staubtrockenen Mond wiederlegt.

Das Radargerät Mini-SAR ortete nach Angaben der NASA mehr als 40 Krater von einer Größe zwischen 1,6 bis 15 Kilometern, die alle mit gefrorenem Wasser gefüllt waren. Je nach Dichte des Eises in den Kratern könnten sich dort demnach mindestens 600 Millionen Tonnen gefrorenen Wassers befinden.

Die Mission zeige, „dass der Mond ein noch interessanteres und attraktiveres wissenschaftliches Ziel zur Erforschung und für Einsätze ist, als die Menschen bislang dachten“, erklärte der Forschungsleiter der Mini-SAR-Mission, Paul Spudis, in Houston. Vor wenigen Wochen hatte US-Präsident Barack Obama angesichts der hohen Staatsverschuldung das NASA-Programm zu erneuten bemannten Mondreisen auf Eis gelegt.

Das extra-leichte Radargerät Mini-SAR war an Bord der indischen Raumsonde Chandrayaan-1 um den Mond gekreist. Während des vergangenen Jahres hatte es den ständig im Schatten liegenden Teil des Mondes kartografiert, der von der Erde aus nicht zu sehen ist. Der Fund des Eises sei Anlass zu weiteren Missionen, erklärte die NASA.

Im November hatte die NASA die Entdeckung bedeutender Wasservorkommen am Südpol des Mondes im Rahmen der Mission LCROSS bekanntgegeben. Dies mache eine Neubewertung des bislang als staubtrocken eingestuften Himmelskörpers nötig und eröffne neue Perspektiven für bemannte Missionen auf den Mond, hieß es damals.