Berlin. Der Skandal um den sexuellen Missbrauch von Kindern und Jugendlichen in Einrichtungen der Katholischen Kirche weitet sich aus. Auch am Wochenende wurden weitere Fälle bekannt.

Der Jesuitenorden beantragte nach Informationen des Magazins "Focus" derweil in den USA Insolvenz, um einer möglichen Sammelklage von Missbrauchsopfern auf finanzielle Entschädigung vorzubeugen. Der Berliner Rechtsanwalt Lukas Kawka hatte in den vergangenen Tagen geprüft, ob unter den ehemaligen Schülern, die an katholischen Schulen sexuell missbraucht wurden, auch amerikanische Staatsbürger sind. "Dies hätte eventuell eine Klage in den USA ermöglicht, wo wesentlich höhere Schmerzensgelder zugesprochen werden", sagte Kawka.

Der "Spiegel" berichtet, dass es auch in zwei ehemaligen Heimen der Salesianer Don Boscos in Augsburg und Berlin zum Missbrauch gekommen sei. Ebenfalls betroffen seien ein ehemaliges Heim der Vinzentinerinnen im schwäbischen Oggelsbeuren, das Maristen-Internat im bayerischen Mindelheim, das Franz-Sales-Haus in Essen und das frühere Franziskaner-Internat in Großkrotzenburg bei Hanau.