Für vier Jahre muss Bernard Kerik ins Gefängnis, weil er unter anderem mit Steuergeldern sein Haus renoviert hatte.

New York. Weil er Steuergelder veruntreut und das Weiße Haus belogen hat, muss New Yorks früherer Polizeichef Bernard Kerik vier Jahre ins Gefängnis. Ein Bundesrichter verurteilte den 54- Jährigen am Donnerstag in White Plains vor den Toren New Yorks, weil er unter anderem mit Steuergeldern sein Haus renoviert hatte.

„Es ist nur recht und billig zu sagen, dass mit großer Macht auch große Verantwortung kommt. Gerade deshalb ist der Schaden, den Herr Kerik angerichtet hat, auf gewisse Weise kaum messbar“, sagte Richter Stephen Robinson laut „New York Times“ bei seiner Urteilsbegründung.

Kerik hatte sich zuvor für seine Verfehlungen entschuldigt. „Ich weiß, dass ich bestraft werden muss. Ich möchte nur so bald wie möglich zu meiner Frau und meinen zwei kleinen Mädchen zurück“, sagte der Ex-Polizeichef. Die vierjährige Haft muss er am 17. Mai antreten.

Kerik war nach den Terrorangriffen auf das World Trade Center am 11. September 2001 als oberster Polizist New Yorks bekannt geworden. „Der Umstand, dass Herr Kerik diese Anerkennung für seinen persönlichen Gewinn benutzt hat, ist ein dunkler Platz in seiner Seele“, sagte Richter Robinson.

Der „Held des 11. September“ war 2004 vom Weißen Haus unter dem damaligen Präsidenten George W. Bush als Chef des Heimatschutz- Ministeriums nominiert worden. Eine Woche später zog Kerik seine Kandidatur selbst zurück, als erste Verfehlungen öffentlich wurden.

Kerik beschäftigte unter anderem eine illegale Einwandererin als Kindermädchen. Später betrog er die Regierung und fälschte persönliche Angaben, um die Veruntreuung von Steuergeldern zu überdecken und um das Regierungsamt zu bekommen.

Im November hatte Kerik die Vorwürfe zum Teil gestanden. Damals war bereits verfügt worden, dass er 188 000 Dollar (etwa 138 000 Euro) an die Staatskasse zurückzahlen muss.