Die Todesursache war nach den Erkenntnissen der Wissenschaftler eine Knochenkrankheit in Verbindung mit Malaria. Doch auch die Inzest-Beziehung seiner Eltern könnte zum frühen Tod des Pharaos beigetragen haben.

Bozen/Kairo. Die Eltern des altägyptischen Pharaos Tutanchamun waren Geschwister. Diese Inzest-Beziehung könnte der Grund für mehrere Missbildungen des legendären Kindkönigs sein, und damit seinen frühen Tod mitverursacht haben, erklärte am Mittwoch Mumienforscher Albert Zink von der Europäischen Akademie Bozen (EURAC). Zink untersuchte gemeinsam mit deutschen und italienischen Forschern 16 Mumien von Mitgliedern der Königsfamilie.

Die Todesursache war nach den Erkenntnissen der Wissenschaftler vermutlich eine Knochenkrankheit in Verbindung mit Malaria, sagte der Chef der ägyptischen Altertümerverwaltung, Zahi Hawass, bei der Präsentation der Ergebnisse am Mittwoch in Kairo. Damit sei die verbreitete Annahme widerlegt, Tutanchamun sei ermordet worden. „Ich denke, damit können wir die Fragen zum Tod von König Tutanchamun ad acta legen.“

Mit Hilfe von Gentests fanden die Wissenschaftler heraus, dass der Vater Tutanchamuns König Echnaton war. Auch die Mutter Tutanchamuns wurde gefunden; ihre Identität konnte jedoch noch nicht geklärt werden. Tutanchamuns Großeltern waren nach Angaben der Forscher Pharao Amenhotep III. und Königin Teje. Tutanchamun lebte vor rund 3300 Jahren. Er kam im Alter von nur etwa acht Jahren auf den Thron und starb um 1310 v. Chr. mit 19 Jahren.