Werneuchen. Auf einem verschneiten Feld im brandenburgischen Weesow nordöstlich von Berlin sind eine lebensgefährlich verletzte Frau und ein totes Baby gefunden worden. Weesow ist ein Ortsteil der Stadt Werneuchen. Die Polizei weiß bislang noch nicht, welches Drama sich auf dem Acker abgespielt haben könnte.

Das Baby ist offenbar keines natürlichen Todes gestorben. Es hatte bei der Geburt gelebt. Die bei dem Kind gefundene Frau ist noch nicht vernehmungsfähig, sagte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft Frankfurt (Oder). Ihr Gesundheitszustand sei "sehr schlecht". Die Ermittler gehen davon aus, dass die 22 Jahre alte Berlinerin die Mutter des Neugeborenen ist.

Ein Zeuge hatte gegen 7.45 Uhr die stark unterkühlte und verletzte Frau gefunden und die Polizei alarmiert. Rettungskräfte stellten fest, dass sie in Lebensgefahr schwebte. Die 22-Jährige wurde mit einem Rettungshubschrauber in eine Berliner Klinik gebracht.

In der Nähe der Stelle, wo die Frau gefunden wurde, fanden die Ermittler den toten Säugling in einer Tasche. Es handelt sich um ein Neugeborenes, das dem äußeren Anschein nach voll ausgereift ist, wie ein Sprecher der Staatsanwaltschaft am Freitag mitteilte. Ob es sich um einen Jungen oder ein Mädchen handelt, war nicht zu erfahren. Die Staatsanwaltschaft leitete gegen die Frau ein Ermittlungsverfahren wegen Verdachts auf ein Tötungsverbrechen ein. Es stehe noch ganz am Anfang, sagte der Staatsanwalt.

Erste Befragungen im Bekanntenkreis der jungen Frau hatten ergeben, dass offenbar niemand etwas von einer Schwangerschaft bemerkt hatte. Bei der Tatortuntersuchung kamen auch Spürhunde und ein Polizeihubschrauber zum Einsatz.