Stockholm. Micaela B. aus Norrköping in Schweden wurde nur neun Jahre alt. Eine fatale Verkettung von Angst vor dem Zahnarzt, fehlenden Sprachkenntnissen und zu später ärztlicher Behandlung wurde ihr zum Verhängnis. Aus einem vereiterten Zahn entwickelte sich eine Blutvergiftung, Micaela starb innerhalb von zwei Tagen.

Das Kind, das mit seinen Eltern erst vor Kurzem nach Schweden gezogen war, musste im vergangenen Jahr mit schwerer Karies und einem vereiterten Zahn zum Zahnarzt. Micaela sollte operiert werden, aber sie weigerte sich, den Mund zu öffnen. Mit dem Vermerk im Journal "Patientin soll wiederkommen, wenn sie besser Schwedisch versteht", schickte der Arzt Micaela wieder nach Hause.

Einige Monate später wurden die Zahnschmerzen so schlimm, dass die Eltern mit Micaela mitten in der Nacht ins Krankenhaus fuhren. Von dort aus wurde sie an ein weiteres Krankenhaus überwiesen. Bei einer Kieferoperation stellte sich heraus, dass Micaela eine schwere Blutvergiftung hatte. Sie starb kurz darauf. Das schwedische Gesundheitsministerium nimmt das Verhalten des Zahnarztes nun sehr genau unter die Lupe.