Am 4. Januar war das höchste Gebäude der Welt in Dubai mit viel Pomp eröffnet worden. Nun musste der Burj Chalifa für Besucher schon wieder gesperrt werden. Ein Sprecher der Betreiberfirma sagte gestern, die Aussichtsplattform sei wegen Problemen mit der Stromversorgung geschlossen worden.

Der 828 Meter hohe Wolkenkratzer hat schon Tausende von Touristen angelockt, die sich mit den schnellen Aufzügen in die 124. Etage fahren ließen, um von dort die herrliche Aussicht auf Dubai, das Meer und die Wüste zu genießen. Nach den Berichten können Touristen, die schon eine Eintrittskarte gekauft haben, ihr Geld zurückerhalten oder auf einen späteren Termin hoffen. Eine normale Eintrittskarte, die man vorab bestellen muss, kostet umgerechnet 20 Euro. Wer nicht lange warten will, kann für den vierfachen Betrag eine Art VIP-Ticket kaufen.

Auch rund um den Dubai-Turm gibt es Probleme. Statt emsigen Treibens sieht man stillgelegte Baustellen. 50 Prozent der Projekte seien "on hold", heißt es. Manche Baugruben wurden "langfristig gesichert" oder wieder zugeschüttet, berichtet Stephan Degenhart, Leiter der Firma Middle East von Drees & Sommer. Beim Rohbau könne außer der Bewehrung "nichts schlecht werden".

Ist aber ein Bau weit vorangeschritten, könne man das Projekt nicht mehr so einfach stoppen. Dabei gibt es schon jetzt viele Leerstände. Angesichts der riesigen Schilder, die auf "Office space to let" aufmerksam machen, ist schwer zu übersehen, dass es in Dubais neuen Büropalästen derzeit viel Platz gibt.

Degenhart sieht aber Licht am Ende des Tunnels: "Wir haben hier zusätzlich zur weltweiten konjunkturellen Talfahrt das Problem, dass viel spekulativ gebaut wurde." Er ist überzeugt, dass sich Dubai wieder erholen wird. Man dürfe das Emirat nicht nur durch die europäische Brille sehen, meint der Manager.