Los Angeles. Singen für einen guten Zweck: 100 Top-Künstler haben den Welthit "We Are The World" für die Erdbebenopfer in Haiti neu eingespielt. An der sechsstündigen Aufnahme - 25 Jahre nach dem Original - beteiligten sich Musiker wie Barbra Streisand (67), Céline Dion (41), Kanye West (32)und Carlos Santana (62) ebenso wie Tony Bennett (83) und Teeniestar Justin Bieber (15). Dabei waren auch die beiden "Beach Boys" Brian Wilson (67)und Al Jardine (67), Grammy-Gewinner Zac Brown, Keith Urban (42), Pink (30), Jeff Bridges (60), Vince Vaughn (39), Usher (31), Lil Wayne, Toni Braxton (41), Snoop Dogg, Natalie Cole (59) und Josh Groban (28).

Die Aufnahme fand in demselben Studio in Los Angeles statt, wo vor einem Vierteljahrhundert Pop- und Rockstars vor dem Mikrofon standen, darunter Diana Ross (65), Billy Joel (60), Ray Charles (gest. 73), Bob Dylan (68), Tina Turner (70), Stevie Wonder (59) und Willie Nelson (76).

Produzent Quincy Jones (76) kündigte an, dass der Gewinn in Hilfen für Haiti fließen soll. 1985 hatte der von Lionel Richie (60) und Michael Jackson (gest. 50) geschriebene und von Jones produzierte Song mehr als 50 Millionen Dollar für einen Afrika-Hilfsfonds eingebracht. Die neue Single soll erstmals am 12. Februar während der Olympia-Eröffnungsfeier beim US-Sender NBC zu hören sein. Die Jubiläumsplatte war seit Monaten in Planung. Ursprünglich sollte der Erlös erneut Hilfsprogrammen in Afrika zufließen, doch nach dem verheerenden Beben in Haiti disponierten die Veranstalter um.

Mittlerweile läuft ein Unicef-Impfprogramm in den überfüllten Notunterkünften der Hauptstadt Port-au-Prince an. 700 000 Jungen und Mädchen werden gegen Masern, Diphtherie, Tetanus und Keuchhusten geimpft. "Diese Krankheiten sind insbesondere für Kleinkinder unter fünf Jahren, die auch oft noch unterernährt sind, eine tödliche Gefahr", betonte Unicef. Auch ältere Kinder und Erwachsene sollen gegen Diphtherie und Tetanus geimpft werden.

Uno-Experten warnten außerdem, dass Waisen und Kinder ohne Begleitung Erwachsener entführt, verkauft oder als Sklaven missbraucht werden könnten. Die haitianische Regierung fürchtet ebenfalls, dass Kinder für Adoptionen ins Ausland gebracht werden, die möglicherweise noch Familien haben.