Berlin. An einem von Jesuiten geführten Elitegymnasium in Berlin haben zwei Lehrer nach Angaben des Rektors Schüler sexuell missbraucht. "Mit tiefer Erschütterung und Scham habe ich diese entsetzlichen, nicht nur vereinzelten, sondern systematischen und jahrelangen Übergriffe zur Kenntnis genommen", schrieb der Rektor des Canisius-Kollegs, Pater Klaus Mertes, in einem Brief an etwa 500 Absolventen. Vor Journalisten wies er Vorwürfe zurück, er habe zu spät reagiert.

Der Missbrauch habe Mitte der 70er- bis Anfang 80er-Jahre stattgefunden, sagte Mertes. Die Schüler seien zwischen 13 und 17 Jahre alt gewesen. "Die Täter sind namentlich von Opfern genannt worden." Die Lehrer hätten den Jesuiten-Orden in den 80er-Jahren verlassen und seien seitdem auch nicht mehr an der Schule tätig. Eine Strafverfolgung hält der Pater nicht mehr für möglich. Die Taten seien verjährt. Mertes gab zu, die ersten Informationen 2004 erhalten zu haben.