Berlin. Der verurteilte Kinderschänder Uwe K. (45) ist drei Jahre nach seiner Entlassung erneut unter dem Verdacht des sexuellen Missbrauchs verhaftet worden. Er soll in Berlin-Spandau mehrere Kinder missbraucht haben. K. wurde bereits am 3. Dezember 2009 verhaftet.

Der Mann saß elf Jahre im Gefängnis, weil er zwischen 1992 und 1995 neun Mädchen im Alter von 10 bis 15 Jahren in Falkensee (Brandenburg) vergewaltigte. Im Januar 2007 wurde er wegen einer Gesetzeslücke zur Sicherungsverwahrung entlassen, obwohl er als rückfallgefährdet eingestuft wurde. Die Stadt Brandenburg ließ den Täter in eine geschlossene Psychiatrie einweisen. Ein neues Gutachten bescheinigte K., dass er nicht geistig krank sei. Damit war er frei und zog zunächst nach Süddeutschland. Nach wenigen Monaten kehrte er nach Berlin zurück und mietete eine Wohnung in Spandau - in direkter Nähe eines Kinderspielplatzes. Er lernte eine Frau mit einer kleinen Tochter kennen. An diesem Mädchen soll sich Uwe K. mehrfach vergangen haben, ohne dass es die Mutter bemerkte. Als die Polizei sie über K.s Vergangenheit aufklärte, verließ sie den Kinderschänder - für ihre Tochter wohl zu spät.

CDU-Innenpolitiker Sven Petke sagte: "Der Mann muss nun endgültig weggeschlossen werden." Es sei skandalös, dass K. trotz Bewachung wieder Straftaten begehen konnte. "Der vorliegende Fall zeigt das völlige Versagen der Justiz", kritisierte auch CDU-Fraktionschef Frank Henkel.

Das RBB-Magazin "Klartext" hatte von einem internen Aktenvermerk des LKA berichtet, in dem gewarnt wurde, dass es für die Überwachung von Sexualstraftätern zu wenig Personal gebe. Zudem hätten sich Polizei und Justiz geeinigt, die Verhaftung vor der Öffentlichkeit geheim zuhalten. Die Polizei wies die Vorwürfe scharf zurück. Erst durch sie sei der aktuelle Fall aufgedeckt worden. Nachdem Zweifel an Uwe K.s Verhalten aufgekommen war, hatten Beamte ihn observiert. Später habe sich der Verdacht der Rückfälligkeit erhärtet.