München. Drei Tage hatte seine Familie gehofft. Dann die schreckliche Nachricht: Der Münchner Banker Dirk Poschinger von Camphausen (36) wurde Opfer eines Raubmordes. Der Tod des Managers des Private-Equity-Hauses EQT stehe nach bisherigen Erkenntnissen im Zusammenhang mit dem Verkauf seines Autos, sagte Kriminaloberrat Markus Kraus von der Mordkommission München.

Poschinger von Camphausen war nach Polizeiangaben am Donnerstag verschwunden und wahrscheinlich noch am gleichen Tag mit zehn bis 13 Schüssen aus einer kleinkalibrigen Waffe getötet worden. Bislang seien zwei Verdächtige verhaftet worden. Einem Hausmeister (40) lege die Staatsanwaltschaft Mord und Raub mit Todesfolge zur Last. Der andere, ein 54 Jahre alter Gastronom, werde bislang allerdings lediglich wegen des Verdachts auf Urkundenfälschung festgehalten. Der Bulgare sei mit einem gefälschten Reisepass unterwegs gewesen. Beide bestreiten nach Auskunft der Polizei, etwas mit dem Tod des Managers zu tun zu haben.

Der Vater zweier kleiner Kinder hatte seinen Audi A8 im Internet für 54 000 Euro zum Verkauf angeboten und sich am Donnerstagvormittag mit dem mutmaßlichen Täter in der Nähe seiner Wohnung zu einer Probefahrt getroffen. Seine Leiche war am Sonnabend in einem Münchner Wohngebiet im Lieferwagen des verdächtigen Hausmeisters gefunden worden. Das Auto des Opfers habe im gleichen Straßenzug gestanden. Der Hauptverdächtige habe auch die Papiere der Limousine besessen. "Wir gehen derzeit davon aus, dass es von vornherein so geplant war", sagte Staatsanwalt Laurent Lafleur. Der oder die Täter hätten es auf den Wagen abgesehen, Mord inbegriffen.