Wie mit Zuckerguss überzogen, geheimnisvoll und unwirklich, scheint diese Märchenwelt aus Licht und Eis - zum Anbeißen schön. Daran lecken sollte man trotzdem nicht. Sonst müsste man auf die Strahlen der wärmenden Sonne hoffen, um von der Eisskulptur wieder loszukommen. Ohnehin ist die traumhafte Kulisse von beschränkter Dauer - der Eispalast im Schwarzseetal in der Schweiz steht nur, solange die Temperaturen unter dem Gefrierpunkt bleiben. Eiskünstler Karl Neuhaus hämmert, schleift und kratzt jedes Jahr neue Skulpturen aus dem Eis. Zum 23. Mal sind auf einer Fläche von 7500 Quadratmetern seine zauberhaften Eisschlösser entstanden. Verabschiedet sich "Eispalast-Kari", wie Neuhaus liebevoll genannt wird, irgendwann einmal in den Ruhestand, soll sein Sohn das Lebenswerk übernehmen.

Jährlich kommen 20 000 Besucher, um die fantastischen Bauten, die Höhen bis zu 15 Meter erreichen, zu durchwandern und zu besteigen. In den Höhlen, Grotten und Iglus sind Märchen und Winterthemen zu entdecken. Es gibt einen Pinguinhügel, und ein Seeräuberschiff zeigt Flagge. Wer friert, kann sich im Eispalaststübli mit heißen Getränken und einem Fondue aufwärmen oder an einer Feuerstelle Bratwürste grillen.