Stockholm. Fünf der 27 in Schweden erlegten Wölfe waren Elterntiere, in einem Fall wurden sogar beide Elternteile getötet. Die Welpen dieses Paares sind nun auf sich gestellt und werden wohl nicht überleben. Das ist die traurige Bilanz der schwedischen Lizenzjagd auf Wölfe an den ersten beiden Tagen des Jahres.

Die Welpen sind zwar bereits acht Monate alt, aber immer noch auf Hilfe angewiesen. Sie können noch nicht jagen. Die Jungtiere könnten nun im schlimmsten Fall verhungern - oder genau zu den Wölfen werden, vor denen so viele Angst haben! Sie könnten in Zukunft Schafe und andere Haustiere reißen, weil ihnen niemand beigebracht hat, wie man einen Hasen schlägt. Fachleute wundern sich über die hohe Zahl toter Elterntiere, da sie so gut wie immer die Alphas ihres Rudels sind, denn nur Chef und Chefin bekommen Welpen. Experte Daniel Hansson: "Wenn man Wölfe beobachtet, kann man die Alphatiere genau erkennen. Sie markieren ihr Revier deutlich ab. Sie sind immer sehr aufmerksam, während die anderen Wölfe viel mehr herumlaufen. Allerdings ist es keine Verletzung des Jagdgesetzes, wenn man Elterntiere tötet. Dafür ist es jedoch eine Frage der Moral." Wildbeauftragte suchen nun nach den Jungtieren.

Daniel Hansson: "Sie haben gute Chancen, wenn sie ältere Geschwister haben, denn die würden sich um sie kümmern." Falls sie jedoch keine Geschwister haben, sollen sie mit einem Sender versehen werden, damit man sie beobachten kann. Inzwischen ist auch klar, dass mindestens vier Wölfe verletzt wurden.